Ich heiße Jessica (Jahrgang 1990), bin verheiratet und Mutter zweier Kinder.

Kurz nach der Geburt meines ersten Kindes wurde mir recht schnell bewusst, dass die romantische Vorstellung von Kuscheln im Wochenbett nichts mit meiner Realität gemein hatte. Ich hatte Stillschwierigkeiten und ich hätte mir gewünscht, dass ich vom Fachpersonal ernst genommen werde. Stattdessen wurde mir gesagt, ich müsse die Schmerzen in Kauf nehmen, das wäre ganz normal und dazu wurden mir noch diverse homöopathische Mittelchen empfohlen. So etwas wie eine Familienbegleitung gab und gibt es hier nirgends bzw. wäre ich nicht darauf aufmerksam geworden. Weil ich mich aber mehr und mehr in die Themen Babyschlaf, Stillen, Beikost und Bindung eingelesen habe, verstand ich nicht, wie die wissenschaftlichen Erkenntnisse teilweise stark von den Empfehlungen meiner Hebamme und Kinderärztin abweichen konnten. Gleichzeitig entwickelte ich ein starkes Interesse dafür und informierte mich gerne darüber, weshalb ich letztendlich die Entscheidung fasste, die Ausbildung zur BFB bindungsorientierten Familienbegleiterin® zu absolvieren.

Mit der Geburt meines ersten Kindes ist mir bewusst geworden, dass Stillen keineswegs intuitiv ist. Während ich also im Krankenhaus saß und unter Schmerzen meine Milch abgepumpt habe, dachte ich an all die Milchkühe in Gefangenschaft, die ihr Leben lang unter schmerzenden Eutern leiden und diese Schmerzen noch nicht mal für ihre Kälber ertragen müssen, sondern für den Menschen, der diese Milch am Ende konsumiert. Dies war nur einer der Schlüsselmomente, die mich letztendlich vegan gemacht haben. Da ich natürlich aber alles richtig machen wollte bei der Ernährung meiner Familie, habe ich mich zur veganen Ernährungsberaterin ausbilden lassen und stehe nun anderen Familien mit Rat und Tat zur Seite.

Mein Ziel ist es, den Familien ein offenes Ohr und evidenzbasierte Beratung zu bieten und so ihre Selbstwirksamkeit zu stärken. Ich möchte, dass sich Eltern nicht mehr von Außenstehenden verunsichern lassen. Deshalb urteile ich nicht über die Lebensweise anderer. Mir ist jedoch wichtig, dass Entscheidungen aufgrund von Fakten und wissenschaftlichen Erkenntnissen getroffen werden können.